Wallbox-Förderung 2023 für Privatpersonen
Die Elektromobilität erlebt einen Aufschwung. Nachhaltige Mobilität hält immer deutlicher Einzug in Städten und auf dem Land. Doch E-Autos müssen aufgeladen werden, und das soll für die Fahrer:innen möglichst komfortabel sein. Unter diesem Gesichtspunkt ist das eigene Zuhause der beste Ladeplatz, denn dort steht das Fahrzeug meist über einen langen Zeitraum und kann für anstehende Fahrten mit Strom betankt werden. Hier erfährst du, welche Fördermöglichkeiten für Wallboxen dir im Jahr 2023 zur Verfügung stehen.
Werden Wallboxen 2023 wieder gefördert?
Derzeit sieht es nicht danach aus, dass Wallboxen wieder gefördert werden. Verkehrsminister Wissing hat im Jahr 2022 einen Masterplan für die Ladeinfrastruktur vorgestellt, der keine bundesweite Förderung für Wallboxen vorsieht.
Für die KfW-Wallbox-Förderung aus 2022 ist ebenfalls keine Neuauflage geplant. Wenn du eine Förderung in Anspruch nehmen willst, bleiben dir daher nur Programme auf regionaler Ebene.
Wie hoch ist die staatliche Förderung für eine Wallbox?
In dieser Tabelle erfährst du, welche Fördermittel es derzeit auf Bundeslandebene für Wallboxen gibt:
Bundesland | Förderprogramm bzw. Förderhöhe |
Baden-Württemberg | BW-e-Solar-Gutschein: 500 Euro Charge@BW (nur für Unternehmen): 2.500 Euro |
Bayern | München emobil: 500 - 10.000 Euro 1.500 Euro (nur für Unternehmen) |
Berlin | 2.500 - 30.000 Euro (nur für Unternehmen) |
Niedersachsen | 500 Euro |
Nordrhein-Westfalen | 1.000 - 1.500 Euro (nur für Unternehmen) |
Hessen | Unterschiedliche Förderprogramme auf kommunaler Ebene |
Rheinland-Pfalz | Unterschiedliche Förderprogramme auf kommunaler Ebene |
Sachsen | Förderung in Kombination mit Installation eines Stromspeichers Fördersumme bis 1.500 Euro |
Thüringen | Förderung für die Installation von Ladeinfrastruktur und elektrische Puffspeicher bei kleinen und mittleren Unternehmen Zuschüsse bis zu 75 Prozent |
Schleswig-Holstein | Unterschiedliche Förderprogramme auf kommunaler Ebene Förderung von gewerblicher Ladeinfrastruktur |
Welche Wallboxen werden gefördert?
Bis Ende 2022 gab die KfW Zuschüsse, wenn du eine neue Ladestation im nicht öffentlichen Bereich erwirbst und installierst. Die Förderung deckte auch die Kosten für den Anschluss an das Stromnetz ab. Die geförderte Ladestation musste darüber hinaus an einem (Auto-)Stellplatz errichtet werden, der sich in einem Wohngebäude oder auf dem zugehörigen Grundstück befindet. Sie darf ausschließlich dazu dienen, dein eigenes oder selbst genutztes Elektrofahrzeug aufzuladen. Zudem muss sie genau elf Kilowatt Ladeleistung zur Verfügung stellen. Auf der Website der KfW findest du eine Liste förderfähiger Ladestationen, die die technischen Anforderungen der Kreditanstalt erfüllen.
Die Förderungen durch Kommunen und Bundesländer haben im Grunde ganz ähnliche Bedingungen, können sich aber jeweils unterscheiden. So gilt die Förderung von Wallboxen in Hannover zum Beispiel nur bei Bezug von Ökostrom. In Düsseldorf kannst du eine Förderung erhalten, wenn du ein E-Auto besitzt und entweder eine PV-Anlage besitzt oder ebenfalls Ökostrom beziehst. In München werden Normal- und Schnellladestationen gefördert – inklusive Planung, Montage und Installation.
Verfügbarkeit prüfenWie bekomme ich einen Zuschuss für eine Wallbox?
Da, wie erwähnt, die KfW-Förderung für Wallboxen ausgelaufen ist, kannst hier keinen Antrag mehr über das Zuschussportal stellen. Je nachdem wo du wohnst, und welches Förderprogramm auf regionaler Ebene du in Anspruch nehmen kannst, gestaltet sich der Weg der Antragstellung unterschiedlich.
In München beispielsweise kannst du eine E-Mail an emobil.rku@muenchen.de senden, um den vorzeitigen Maßnahmenbeginn formlos zu beantragen. In der E-Mail müssen Informationen zur Art und Anzahl der Förderobjekte sowie deine Kontaktinformationen enthalten sein. Hast du eine Freigabe erhalten, kannst du die Errichtung der Ladeinfrastruktur veranlassen. Dabei musst du selbstständig auf die Einhaltung der Fördervoraussetzungen achten.
Ab dem 2. Quartal 2023 kannst du die Antragsunterlagen – und nach erfolgter Bewilligung auch den Verwendungsnachweis – im Förderportal einreichen. Anschließend erfolgt eine Prüfung. Fällt diese positiv aus, erhältst du einen Förderbescheid, in dem die Höhe der Förderung genannt wird. Nachdem der Bescheid bestandskräftig ist, wird die Auszahlung der Förderung getätigt.
KfW 440
Beim Zuschuss "KfW 440" handelt es sich um ein Förderprogramm auf Bundesebene. Es wurde im Jahr 2020 ins Leben gerufen, um den Ausbau der Elektromobilität voranzutreiben. Die mangelnde Ladeinfrastruktur ist einer der Hauptgründe, warum viele Menschen in Deutschland noch damit zögern, sich ein E-Auto anzuschaffen. Schließlich macht es Elektroautos wenig attraktiv, wenn die nächste Ladesäule mehrere Kilometer von deinem Zuhause entfernt ist.
Bis wann gibt es die KfW-440-Förderung für Ladestationen?
Die Förderung der KfW für Ladestationen hängt von der Verfügbarkeit der Mittel aus dem Bundeshaushalt ab. Seit Oktober 2021 kannst du keinen Neuantrag mehr stellen, da die Fördermittel aufgebraucht sind.
KfW 441
Der Zuschuss 441 richtete sich an Unternehmen, die eine betriebsinterne Ladeinfrastruktur aufbauen wollen. Will ein Betrieb seinen Mitarbeiter:innen eine Ladesäule zur Verfügung stellen, damit sie ihre Elektroautos während der Arbeit laden können, so kann er maximal 1.285,17 Euro pro Ladepunkt von der KfW erhalten. Die Fördermittel für dieses Programm sind bereits erschöpft und es werden keine neuen Anträge mehr angenommen.
Wie lange dauert es, bis die KfW eine Auszahlung der Wallbox-Förderung vornimmt?
Nachdem die KfW die Rechnungen für die Wallbox geprüft hat, überweist sie dir den Zuschuss in der Regel am Ende des folgenden Monats. Die Prüfung der Rechnungen dauert ungefähr sechs bis acht Wochen.
Ab wann gibt es die 900 EUR Zuschuss vom Staat?
Damit dir die KfW die gesamten Kosten für den Kauf der Wallbox inklusive Installation und Inbetriebnahme auszahlt, müssen diese mindestens der Förderhöhe von 900 Euro entsprechen. Zu den förderfähigen Kosten gehören die Ladestation selbst, ein dazugehöriges Energiemanagementsystem und der elektrische Anschluss mit den notwendigen Installationsarbeiten. Weitere Voraussetzungen sind:
- Die Ladestation muss zu einem Wohngebäude gehören.
- Die Ladestation muss über 11 kW Leistung verfügen. Hat sie beim Kauf eine höhere Leistung, kann sie von deinem Elektrobetrieb auf die entsprechende Ladeleistung gedrosselt werden.
- Eine intelligente Steuerung der Ladestation ist verpflichtend.
- Die Ladestation muss zu 100 Prozent mit Ökostrom versorgt werden. Dafür eignet sich auch eine Photovoltaik für den Eigenverbrauch.
- Die Errichtung beziehungsweise Installation der Ladestation muss durch einen qualifizierten Fachbetrieb erfolgen.
Was kostet eine private Ladestation für Elektroautos?
Eine Wallbox für dein Elektrofahrzeug kostet inklusive Installation zwischen 800 und 3.800 Euro. Die Preisunterschiede entstehen durch unterschiedliche Leistung, Bedienkomfort und weitere Merkmale.
In der Regel ist eine Ladestation mit elf Kilowatt ausreichend, um dein Elektroauto schnell, sicher und komfortabel zu laden. Willst du deine private Ladesäule mit eigenem Solarstrom versorgen, kommen noch Kosten für die Photovoltaik für den Eigenverbrauch hinzu.
Verfügbarkeit prüfenDie Wallbox selbst installieren und KfW-Förderung erhalten – geht das?
Nein. Damit du die KfW-Wallbox-Förderung 2022 erhältst, musst du ein Fachunternehmen beauftragen. Dieses muss im Installateur Verzeichnis, das Netzbetreiber führen, eingetragen sein. Auch wenn du zertifizierte Elektroinstallationsfachkraft bist, darfst du die Wallbox nicht selbst installieren oder in Betrieb nehmen.
Wie läuft die Förderung privater Ladeinfrastruktur ab?
Als Erstes stellst du den Antrag für die Förderung der Ladesäule. Es ist wichtig, dass du den Bewilligungsbescheid abwartest, bevor du einen verbindlichen Auftrag für die Bestellung oder Installation der Wallbox vergibst.
Hast du eine Förderbestätigung erhalten, kannst du dein Vorhaben beginnen und du kannst die Bestellung abschicken oder den Auftrag für Lieferung und Installation an ein Fachunternehmen vergeben.
Je nach Förderprogramm kann es nötig sein, dass du schließlich nachweisen musst, dass du deine Wallbox installiert hast. Für diesen Nachweis benötigst du Daten zur installierten Ladestation sowie die Rechnungen zu den förderfähigen Leistungen. Nach der Prüfung erhältst du dann den Zuschuss – also dein Geld.
Förderung einer Wallbox in den Bundesländern
Als Eigentümer:in eines Elektroautos kannst du seit dem Auslaufen der KfW-Förderung nur noch auf alternative Angebote zurückgreifen, die dir einen Zuschuss für eine Ladesäule in Aussicht stellen. Du hast die Wahl zwischen kommunalen Fördermitteln und Programmen auf Länderebene, die den Ausbau der Elektromobilität vorantreiben sollen.
Die Wallbox-Förderung in Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg kannst du als PV-Anlagenbetreiber:in über die L-Bank einen Zuschuss erhalten. Pro Wallbox gibt es im Rahmen des Programms "BW-e-Solar-Gutschein" bis zu 500 Euro.
Mit "Charge@BW" (nur für Unternehmen) steht dir bei der L-Bank eine weitere Option zur Verfügung. Für einen Ladepunkt werden dir bis zu 2.500 Euro als Zuschuss ausbezahlt.
Die Wallbox-Förderung in Bayern
In Bayern gibt lediglich in München Zuschüsse für private Ladestationen. Das Programm heißt "München emobil" und gilt sowohl für öffentliche als auch private Ladestationen. Je nach Leistung der Ladesäule erhältst du 500 bis 10.000 Euro. Unabhängig davon können Unternehmen pro nicht öffentlichem Ladepunkt 1.500 Euro bekommen.
Die Wallbox-Förderung in Berlin
In Berlin erhalten selbstständig Tätige sowie kleine und mittlere Unternehmen durch das Programm WELMO eine Finanzierungsförderung in Form eines Zuschusses. Dieser wird für die Anschaffung von elektrisch betriebenen Fahrzeugen und stationärer Ladeinfrastruktur ausbezahlt.
Verfügbarkeit prüfenDie Wallbox-Förderung in Niedersachsen
In Niedersachsen gab es bis Ende 2022 noch eine Förderung für nicht-öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur inklusive einer Wallbox. Zuständig ist die NBank. Antragsberechtigt waren unter anderem Einzelunternehmen und Freiberufler:innen.
Die Wallbox-Förderung in Nordrhein-Westfalen
In NRW gibt es Förderungen, sie sind aber auf einen bestimmten Personenkreis begrenzt. Du bist antragsberechtigt, wenn du als Privatperson Wohnungen vermietest, mit anderen eine Wohnungseigentumsgemeinschaft bildest oder Freiberufler:in oder Einzelunternehmer:in bist. Pro Ladepunkt erhältst du einen Zuschuss von 1.000 Euro beziehungsweise 1.500 Euro für die Kombination mit einer neuen PV-Anlage.
Muss man die Wallbox-Förderung zurückzahlen?
Zuschüsse wie die KfW-Wallbox-Förderung 2022 musst du nicht zurückzahlen.
Was kostet eine 11-kW-Wallbox?
Für eine ABL Wallbox mit einer Leistung von 11 kW zahlst du 1.679 Euro.
Fazit
- Die Nachfrage nach der KfW-Wallbox-Förderung 2022 für private Ladestationen war sehr hoch, weshalb das Budget seit Ende 2021 ausgeschöpft ist.
- Die Wallbox muss für die Förderung durch die KfW einige Anforderungen erfüllen. Sie darf maximal eine Leistung von elf Kilowatt erbringen, muss eine intelligente Steuerung aufweisen und zu 100 Prozent mit Ökostrom versorgt werden.
- Die KfW hat alle förderfähigen Ladestationen in einer nach Hersteller sortierten Liste zusammengefasst.
- Eine Wallbox für den Ladevorgang des Elektroautos am Haus kostet, inklusive Installation, zwischen 800 und 3.800 Euro.
- Die KfW-Förderung für die Wallbox beträgt 900 Euro je Ladepunkt. Kosten für die Anschaffung und Installation müssen diesen Betrag überschreiten und nachgewiesen werden. Die Installation und Inbetriebnahme der Wallbox muss durch ein Fachunternehmen erfolgen und mit einer entsprechenden Rechnung nachgewiesen werden.
- Alternativ bieten einige Bundesländer, Kommunen und Energiebetreiber Förderungen für eine Wallbox an.