10 und 30 kWp Grenze: PV-Anlagen Größe und Steuer 2023
Bisher war die 10-kWp-Grenze eine wichtige Zahl für alle, die eine PV-Anlage erwerben wollten. Seit diesem Jahr wurde sie in vielerlei Hinsicht durch die 30-kWp-Grenze abgelöst. Was es mit der Änderung - sowohl in Bezug auf die EEG-Umlage als auch in Bezug auf die steuerliche Behandlung von Solaranlagen - auf sich hat und was die Grenze genau bedeutet, erfährst du in diesem Beitrag.
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wurde novelliert. Daraus ergeben sich für dich als Besitzer:in einer Photovoltaik-Anlage mehrere wichtige Änderungen, die seit Januar 2023 in vollem Umfang in Kraft sind. Wir listen die Neuerungen kurz auf und erläutern sie danach Schritt für Schritt:
- höhere Einspeisevergütung für Neuanlagen
- Aussetzung der preislichen Degression auf Solarstrom
- Aufhebung der EEG-Umlage
- Änderung der 10-kWp-Grenze
Dank der ersten Anpassung im Gesetz bekommst du mehr Geld für den Strom, den du einspeist. Im Juli 2022 lag die Vergütung bei 6,23 Cent pro Kilowattstunde Strom1, womit ein absoluter Tiefpunkt erreicht wurde.
Durch die Novellierung bekommst du jetzt bei Teileinspeisung – wenn also der nicht verbrauchte Strom ins Netz eingespeist wird – für deine Neuanlage eine Vergütung von 8,2 Cent pro kWh. Verkaufst du deinen kompletten Solarstrom an die Netzbetreiber (Volleinspeisung), so steigt der Preis pro kWh auf 13 Cent.
Ein weiterer Vorteil der Gesetzesänderung ist, dass die sogenannte Degression bis 2024 pausiert wird. Unter diesem Begriff ist zu verstehen, dass die Einspeisevergütung in Abhängigkeit von der Menge der neuen Solaranlagen monatlich geändert werden konnte. Bis 2024 bekommst du somit einen gleichbleibenden Preis für deinen Solarstrom.
Zudem zahlst du keine EEG-Umlage mehr, selbst wenn deine PV-Anlage mehr als zehn kWp leistet. Sie wurde zum 1. Juli 2022 abgeschafft. Zuvor musstest du für den Solarstrom, den du erzeugt und verbraucht hast, 40 Prozent der EEG-Umlage entrichten.
Nicht zuletzt wurde die 10-kWp-Grenze in steuerlicher Hinsicht abgeschafft. Bis zum Inkrafttreten der Gesetzesnovelle galt, dass du nur Anlagen mit maximal zehn kWp als Liebhaberei geltend machen und dich von der Einkommens- und Gewerbesteuer befreien lassen konntest.
Seit der Novellierung fallen Anlagen bis 30 kWp nicht mehr unter die vorgenannten Steuern. Demzufolge musst du auch keine Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) mehr erstellen. Das macht dir als Solaranlagenbesitzer:in das Leben deutlich leichter.
Für eine Solaranlage mit zehn kWp musst du zurzeit 24 425 Wp-Module installieren lassen. Diese Module benötigen insgesamt 48 Quadratmeter nutzbare Dachfläche. Zuzüglich musst du die Abstandsregeln zu Dachobjekten berücksichtigen.
Wenn du zusätzlich einen Stromspeicher anschließen lassen willst, benötigst du dafür zusätzlichen Platz. Allerdings werden Stromspeicher nicht auf dem Dach, sondern in der Regel in Keller- oder Hauswirtschaftsräumen aufgestellt.
Wie du zuvor erfahren hast, gilt seit der Gesetzesnovellierung die 10-kWp-Grenze nicht mehr. Stattdessen gibt es jetzt eine steuerliche 30-kWp-Grenze.
Damit ist zum einen gemeint, dass du nur dann einkommens- und gewerbesteuerpflichtig bist, wenn die Leistung deiner PV-Anlagen 30 Kilowattpeak überschreitet. Ebenso musst du für Anlagen, die mehr als 30 kWp erbringen, ein Gewerbe anmelden.
Zum anderen betrifft die Grenze die Einspeisevergütung. Ist deine PV-Anlage leistungsstärker als 10 kWp, dann verringert sie sich auf 7,1 Cent bei Teil- und auf 10,9 Cent bei Volleinspeisung. Achtung: Das gilt aber nur für den Bereich über 10 kWp. Das heißt, bei Teileinspeisung bei einer 13 kWp-Anlage werden 8,2 Cent pro kWh für 10 kWp und 7,1 Cent für 3 kWp vergütet.
Kurz gesagt: ja. Deine Photovoltaikanlage mit maximal 30 kWp ist von folgenden Steuerarten befreit:
- Umsatzsteuer/Mehrwertsteuer
- Einkommenssteuer
- Gewerbesteuer
Im Endeffekt lohnt sich deine PV-Anlage durch die steuerlichen Erleichterungen mehr als zuvor. Du zahlst nicht nur einen niedrigeren Preis, weil die Mehrwertsteuer wegfällt, sondern musst außerdem den Ertrag durch die Einspeisevergütung nicht mehr versteuern.
Wenn du mehr PV-Module benötigst als in unserem vorherigen Beispiel (48 Quadratmeter für 10-kWp-Anlage), steigt selbstverständlich auch der Platzbedarf. Eine PV-Anlage mit 30 kWp benötigt eine Fläche von ungefähr 144 Quadratmetern zuzüglich des Platzbedarfs für Sicherheitsabstände.
Welche Kosten für deine Solaranlage anfallen, hängt von mehreren Kriterien ab. Dazu gehören:
- Qualität und Art der PV-Module (z. B. Standard- vs. Design-Module)
- Ergänzung durch einen PV-Speicher
- Nachfrage am Markt
- Art des Montagesystems in Abhängigkeit von Dachform und -zugänglichkeit
Für eine durchschnittliche Solaranlage von 10 kWp inklusive Wechselrichter und Stromspeicher kannst du mit Kosten von circa 25.464 Euro rechnen. Eine 30-kWp-Photovoltaikanlage ist dagegen sehr groß und daher für ein Eigenheim mit durchschnittlichem Verbrauch in der Regel nicht geeignet.
Bei zolar erhältst du – je nach Bedarf und basierend auf deinem durchschnittlichen Stromverbrauch – Solaranlagen bis zu einer Gesamtleistung von 25 kWp. Eine Anlage dieser Größe kostet dich inklusive Wechselrichter und Stromspeicher circa 42.272 Euro und erzeugt jährlich durchschnittlich 25.146 kWh Solarstrom.
Solaranlage kaufen und von 0 % Mehrwertsteuer profitieren
Gute Nachrichten für zukünftige Solaranlagen-Betreiber:innen
Dank des neuen Jahressteuergesetzes wird der Kauf und Betrieb einer PV-Anlage für Hauseigentümer:innen noch einfacher und attraktiver.
Folgende Regelungen gelten seit dem 01.01.2023 für den Kauf und die Installation von PV-Anlagen mit einer Größe von bis zu 30 kWp:
- 0 % Mehrwertsteuer auf Solaranlage und Batteriespeicher.
- Entfall der Einkommensteuer auf Einspeisevergütung und Eigenverbrauch.
Dank dieser neuen Regelungen werden die bürokratischen Hürden beim Solaranlagen-Kauf für dich als Verbraucher:in deutlich reduziert und der Betrieb einer Photovoltaikanlage unkomplizierter und noch dazu finanziell attraktiver.
Verfügbarkeit prüfenDiese Frage können wir pauschal nur mit einem Durchschnittswert beantworten, da hier zu viele Faktoren eine Rolle spielen, etwa:
- Jahres- und Tageszeit
- Einfallwinkel der Sonnenstrahlen
- Leistungsfähigkeit der PV-Module
Generell kannst du davon ausgehen, dass eine PV-Anlage pro Tag und pro kWp 2,7 Kilowattstunden Strom erzeugt. Für eine Anlage mit 30 kWp kommen wir somit auf rund 81 Kilowattstunden. Da dies eine große Strommenge ist, ist ein Photovoltaik-Speicher ratsam.
In gesetzlicher Hinsicht kannst du deine Photovoltaik-Anlage so groß ausbauen lassen, wie du willst. Allerdings bist du in der Realität auf die Größe deines Hausdachs beschränkt. Da der Photovoltaik-Speicher ebenfalls Platz benötigt, ergibt sich hier eine weitere Begrenzung.
Du kannst zwar durch die Novellierung des EEGs auch Anlagen im Garten und auf Garagendächern installieren und dafür immer noch eine Einspeisevergütung von sieben Cent erhalten. Das bietet dir theoretisch mehr Platz.
Das Gesetz verlangt jedoch, dass dein Hausdach nachweislich nicht für eine Solaranlage geeignet ist. Ohne einen entsprechenden Beleg profitiert deine Anlage abseits des Dachs nicht von den vorteilhaften Änderungen des EEGs.
In der Praxis sind Anlagen mit einer Größe von zehn kWp bei Privatpersonen beliebt, weil sie einen guten Kompromiss zwischen Platzbedarf und Leistungsfähigkeit darstellen. Wenn du viel Dachfläche zur Verfügung hast, kann sich auch eine größere Anlage lohnen.
Im Gegensatz dazu sind größere PV-Anlagen mit 25 oder 30 kWp für dich als Hausbesitzer:in nur in den seltensten Fällen eine gangbare Lösung und eher bei Unternehmen oder in der Industrie anzutreffen.
Wie viel kWp sind sinnvoll?
Welche Leistungsfähigkeit und welcher entsprechende Ertrag für dich sinnvoll ist, hängt von deinem Verbrauch und den räumlichen Gegebenheiten ab. Schauen wir uns das am Beispiel einer vierköpfigen Familie in einem Einfamilienhaus an.
Der durchschnittliche Stromverbrauch von vier Personen beläuft sich auf 4.000 kWh im Jahr. Zuvor haben wir festgehalten, dass eine PV-Anlage täglich pro kWp ungefähr 2,7 kWh Strom erzeugt. In der folgenden Tabelle zeigen wir dir verschiedene Möglichkeiten auf.
Wenn du Erträge und Flächenbedarf vergleichst, stellt du schnell fest, dass eine Anlage mit zehn kWp und PV-Speicher für den durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt mehr als ausreichend ist. Eine größere PV-Anlage ist vor allem dann sinnvoll, wenn du viel Platz hast, deinen Autarkiegrad steigern möchtest oder mit der Stromeinspeisung Geld verdienen willst.
Wie viel kWp brauche ich?
Im vorherigen Abschnitt hast du gesehen, wie viele Kilowattstunden Strom Anlagen je nach Größe erzeugen. Nachfolgende Tabelle zeigt dir anhand des Durchschnittsverbrauchs, wie viel kWp für dich infrage kommen können.
Welchen Ertrag du letztendlich für deine individuellen Lebensumstände benötigst, besprichst du am besten mit Fachleuten. Solar-Expert:innen raten sogar in der Regel dazu, die vorhandene und nutzbare Dachfläche komplett mit Solarmodulen auszulegen, um maximal von den Vorteilen der Solarenergie profitieren zu können.
Fazit
Unser Beitrag hat dir gezeigt, was es mit der 10-kWp-Grenze auf sich hat und warum ab jetzt die 30-kWp-Grenze gilt. Durch die Anpassung des Gesetzes lohnt es sich seit 2023 noch mehr, deine eigene Photovoltaikanlage mit Stromspeicher installieren zu lassen.
Höhere Einspeisevergütung, Abschaffung der EEG-Umlage und steuerliche Vereinfachungen führen dazu, dass sich deine Kosten schneller amortisieren. Unser Blog hält weitere spannende Artikel für dich bereit, mit denen du Antworten auf viele Fragen rund um PV-Anlagen findest.
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