Photovoltaik-Förderung in Hessen 2022

Die Anschaffung einer eigenen Photovoltaikanlage ist anfangs häufig mit einer großen Investition verbunden. Dabei gibt es immer mehr Förderprogramme, die dich bei der Umsetzung deines PV-Projektes finanziell entlasten. Denn sowohl Bund als auch Länder und Kommunen haben ein großes Interesse daran, den Ausbau erneuerbarer Energien weiter auszubauen.

Interessierst du dich also für eine eigene Solaranlage für dein Eigenheim in Hessen, dann ist die Suche nach potenziell passenden Förderprogrammen der richtige erste Schritt in der Planung deines PV-Projektes.

Wir fassen dir daher in diesem Artikel alle Fördermöglichkeit für deine Solaranlage in Hessen übersichtlich zusammen.


Aktualisiert am:14.8.2024 | Tanita Belke | 8 minutes Min. Lesezeit

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Wer, was und wie viel wurde in Hessen gefördert?

Das Bundesland Hessen hat gemeinsam mit der LandesEnergieAgentur im Rahmen des Hessischen Energiegesetzes (HEG) eine “Richtlinie zur energetischen Förderung” entwickelt. Bis zum 30.06.2021 wurde mit diesem Förderprogramm der Ausbau erneuerbarer Energien gefördert. Denn: Hessen hat sich ein ehrgeiziges Ziel in Bezug auf die Energiewende gesetzt. Mithilfe der Richtlinie zur energetischen Förderung sollen in dem Bundesland bis zum Jahr 2050 Strom und Wärme zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen stammen.

Wir stellen dir die Inhalte der im letzten Jahr ausgelaufenen Förderung kurz zusammen.

Folgende Maßnahmen wurden gefördert:

  • Investive kommunale Maßnahmen
  • Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Nutzung erneuerbarer Energien
  • Innovative Energietechnologien
  • Energieeffizienzpläne und -konzepte zur Erzeugung und Verteilung von erneuerbaren Energien
  • Energieberatung und Akzeptanzmaßnahmen und betriebliche Energieeffizienznetzwerke

Antragsberechtigt im Rahmen der Richtline waren:

  • Natürliche und juristische Personen
  • Kommunale Gebietskörperschaften und ihre Zusammenschlüsse
  • Energiedienstleister

Folgende Voraussetzungen mussten eingehalten werden:

  • Schriftlicher Antrag notwendig
  • Maßnahmen durften vor Antragstellung nicht begonnen worden sein
  • Für die Maßnahme durften keine weiteren Mittel des Landes Hessen eingesetzt werden
  • Vergaberechtlichen Bestimmungen waren einzuhalten
  • Bei den förderfähigen Kosten mussten programmspezifische Mindestkosten beachtet werden
  • Die geförderten Vorhaben mussten im Land Hessen umgesetzt werden

In dieser Höhe wurden förderfähige Projekte bezuschusst:

  • Je nach zu fördernder Maßnahme wurden 30, 50 oder 100 Prozent der förderfähigen Kosten übernommen

Regionale und städtische Förderungen in Hessen

Dass die energetische Förderung im Rahmen des HEG bereits ausgelaufen ist, stellt in Bezug auf die Förderung deiner Solaranlage in Hessen jedoch kein Hindernis da. Denn neben dieser Richtlinie existieren außerdem viele regionale und städtische Förderungen in Hessen, die für dein zukünftiges PV-Projekt in Frage kommen könnten.

Wir stellen dir vier der aktuellen Förderprogramme in Hessen im Folgenden kurz vor. Bitte beachte jedoch, dass der Bereich der Förderungen ein sehr dynamischer ist und du die Aktualität der Informationen zum Zeitpunkt der Planung deiner PV-Anlage immer noch einmal prüfen solltest.

Bad Homburg

Die erste Förderung, die wir dir vorstellen möchten, ist die der Kreisstadt Bad Homburg. Das Programm bezuschusst zum einen die Neuerrichtung von netzparallelen Solarstromanlagen mit einem Anschaffungspreis zwischen 500 und 6.000 Euro. Zum anderen werden fest installierte Solaranlagen mit 300 Euro pro Kilowattpeak (kWp) installierter Leistung gefördert. Generell sollte die Förderleistung jedoch nicht 50 Prozent der förderfähigen Leistung überschreiten. Um von der Förderung in Bad Homburg profitieren zu können, muss bei bestehenden Wohngebäuden zuerst ein “Energie-Check” von der Verbraucherzentrale bzw. eine „Vor-Ort-Energieberatung“ gemäß des BAFA durchgeführt werden.

Darmstadt

In Darmstadt soll mit dem Förderprogramm Photovoltaik der Ausbau der erneuerbaren Energien vorangetrieben werden. Im Rahmen der Förderung werden Aufdach-Photovoltaikanlagen mit 150 Euro pro kWp installierter Leistung bezuschusst. Die maximal mögliche Fördersumme beträgt jedoch 1.500 Euro pro Haushalt. In diesem Fall erfolgt die Antragstellung jedoch erst nach der Inbetriebnahme der PV-Anlage und kann daher rückwirkend für Solaranlagen mit einem Rechnungsdatum ab dem 16.07.2021 beantragt werden.

Marburg

In Marburg wird innerhalb des Programms “Klimafreundlich Wohnen” die Anschaffung klimafreundlicher Haustechnik zur Erzeugung von Wärmeenergie und Strom sowie die bauliche Wärmedämmung gefördert. Dazu zählt unter anderem die Installation von Photovoltaikanlagen auf Bestandsgebäuden. Für diese erhältst du als Anlagenbetreiber 250 Euro pro kWp installierter Leistung bis zu einem Maximalbetrag von 5.000 Euro. Zusätzlich wird die gleichzeitige Installation eines Stromspeichers pauschal mit weiteren 500 Euro gefördert.

Wiesbaden

In Hessens Landeshauptstadt Wiesbaden wurde das Förderprogramm Solarstrom entwickelt, um den Ausbau der Erneuerbaren voranzutreiben. Im Rahmen dieses Programms erhalten Betreiber:innen einer Solaranlage mit einer Leistung bis zu 3 kWp pauschal 300 Euro. PV-Anlagen mit einer Größe bis 6 kWp werden mit 400 Euro – und Anlagen größer als 6 kWp mit 500 Euro bezuschusst. Für einen Zählerplatzumbau wird ein zusätzlicher Bonus von 250 Euro ausgezahlt und für das Anlagen-Monitoring erhalten Betreiber:innen einer PV-Anlage einen Bonus von 100 Euro.

Aktuelle Stromkosten

Dachfläche

PV-Module

Jährliche Durchschnittswerte für Energieproduktion und Verbrauch

Netzbezug

kWh

Erzeugung

kWh

CO2 Ersparnis

kg

Hausverbrauch

kWh

Autarkie %

Dein durchschnittliches Solarpotenzial für eine Dachfläche dieser Größe:

Stromkosten-Ersparnis

Einspeisevergütung

Betriebskosten

Anschaffungskosten

Monatliche Gewinnpotenzial

Wo wird Photovoltaik noch gefördert?

Neben diesen regionalen und städtischen Förderungen gibt es auch bundesweite Programme zur Unterstützung von PV-Projekten. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (kurz KfW) bietet dir als PV-Interessierte:n im Rahmen der BEG (Bundes­förderung für effiziente Gebäude) zum Beispiel über den Kredit 270 „Erneuerbare Energien – Standard“ einen zinsgünstigen Förderkredit für dein Solar-Projekt an. Zusätzlich können auch Stromspeicher über den Kredit der KfW finanziert werden.

Mehr Informationen zu den Fördermöglichkeiten im Rahmen der BEG findest du in unseren Blog-Artikeln:

Lohnt sich Photovoltaik auch ohne Zuschüsse?

Diese Frage können wir dir ganz klar mit “Ja!” beantworten. Denn insbesondere bei Betrachtung der aktuell rapide steigenden Strompreise lohnt sich eine PV-Anlage auch ganz ohne Zuschüsse. Denn die Kilowattstunde Strom aus dem öffentlichen Netz Kosten dich aktuell rund 35 Cent pro kWh – mit stark steigender Tendenz. Aktuell wird davon ausgegangen, dass die Strompreise mindestens um weitere 4 Prozent steigen werden. Bei einem Haushalt mit einem Jahresstrombedarf von 4.500 kWh bedeutet diese Preissteigerung auf die nächsten 25 Jahre gerechnet Mehrkosten von rund 90 Euro im Monat und damit über 1.000 Euro pro Jahr.

Darüber hinaus möchten wir hervorheben, dass netzgekoppelte Solaranlagen streng genommen nie ganz ohne Zuschüsse umgesetzt oder betrieben werden. Denn Besitzer:innen einer PV-Anlage in Deutschland erhalten in der Regel bundesweit die EEG-Einspeisevergütung. Dieser Zuschuss ist somit auch eine Förderung für Solaranlagenbetreiber:innen.

Tipp: Eine PV-Anlage lohnt sich – anders als noch vor einigen Jahren – heute insbesondere dann, wenn du den Großteil deines erzeugten Stroms selbst im Haushalt verbrauchst. So gestaltest du dein Solar-Projekt durch einen hohen Eigenverbrauch besonders wirtschaftlich.

Dass dein PV-Projekt umso rentabler wird, je mehr Förderzuschuss du bei der Anschaffung erhältst, ist natürlich klar. Du siehst am oben genannten Beispiel jedoch bereits, dass sich die Investition in dein Solar-Projekt selbst dann lohnen, wenn du keine Zuschüsse erhältst. Denn in der Regel haben sich auch die einmaligen Anschaffungskosten innerhalb weniger Jahre amortisiert.

Neben der finanziellen Betrachtung solltest du jedoch auch den Nachhaltigkeitsaspekt nicht außer Acht lassen. Denn mit einer eigenen Solaranlage sparst du jede Menge CO2 ein und leistest damit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende in Hessen. Entscheidest du dich zum Beispiel für eine PV-Anlage mit einer Leistung von 8 kWp, kannst du jährlich bis zu 3.500 kg CO2 einsparen.

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Fazit

Bundesweite und regionale Förderprogramme sollen den Ausbau der erneuerbaren Energien ankurbeln. Interessierst du dich also für die Anschaffung einer PV-Anlage in Hessen, solltest du dich vorab unbedingt über die verschiedenen Fördermöglichkeiten informieren. Denn diese ermöglichen es dir, dein PV-Projekt noch rentabler zu gestalten.

Bist du dir nicht sicher, welche Förderprogramme für dein PV-Projekt in Frage kommen, bietet zolar dir einen individuellen Förderservice an. Unsere Expert:innen prüfen gemeinsam mit dir, welche Fördermöglichkeiten du bei der Anschaffung deiner Solaranlage in Anspruch nehmen kannst.

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