Entwicklung der EEG-Einspeisevergütung
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz war weltweit eines der ersten seiner Art und sollte dazu dienen, Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Photovoltaik oder Windenergie bei der Einspeisung in das Stromnetz zu bevorzugen, um sie dadurch langfristig wettbewerbsfähig zu machen. Eine festgeschriebene EEG-Einspeisevergütung sollte als Anreiz dienen, den Ausbau schnellstmöglich voranzutreiben.
Tatsächlich war das EEG extrem erfolgreich, was den Ausbau der erneuerbaren Energien angeht. Schließlich ist vor allem die Solarenergie mittlerweile mehr als nur wettbewerbsfähig: Photovoltaik ist heutzutage die kostengünstigste Möglichkeit der Stromerzeugung und liegt im Privatbereich mit 10 Cent pro kWh preislich nahezu gleichauf mit konventionellen, fossilen Arten der Stromerzeugung wie Kohle (8 Cent/kWh), Gas (10 Cent/kWh) und Atomkraft (13 Cent/kWh), wobei auf die letztgenannten noch Abgaben, Steuern sowie die EEG-Umlage entfallen.
EEG-Einspeisevergütung über die Jahre gesunken
Dass die EEG-Vergütung zunehmend sinkt, liegt vorrangig an den massiv gesunkenen Preisen für die Komponenten einer Photovoltaikanlage. Kostete ein kWp Leistung im Jahre 2006 noch rund 6.500 Euro, so liegt der Wert heute bei rund 1.426 Euro pro kWp. Das entspricht einem Preisverfall von 75 Prozent. Doch in ähnlichem Maße wie die Komponentenpreise fiel auch die EEG-Einspeisevergütung.
- Im Jahr 2004 war der Höchstwert der Einspeisevergütung für Photovoltaik Dachanlagen bei 57,4 Cent pro kWh
- In 2010 lag die Einspeisevergütung für PV-Anlagen mit einer Leistung kleiner als 30 kWp bei 39,14 Cent pro kWh, für Anlagen zwischen 30 und 100 kWh bei 37,23 Cent pro kWh.
- Im Jahr 2012 reduzierte sich die Einspeisevergütung für PV-Anlagen mit einer Leistung kleiner als 10 kWp auf 24,43 Cent pro kWh, für Anlagen zwischen 10 und 40 kWh auf 23,23 Cent pro kWh
- Seit 2012 sinkt die Einspeisevergütung monatlich um einen festgelegten Wert, der vom Zubau und den Zubauzielen in den Monaten zuvor abhängig ist. Zum 01.04.2022 beträgt sie noch 6,53 ct/kWh
So mancher Photovoltaik-Interessent fragt sich daher, ob sich der Kauf einer Solaranlage überhaupt noch lohnt, wenn die Einspeisevergütung für den nicht verbrauchten Solarstrom immer weiter sinkt.
Das neue Zauberwort heißt "Eigenverbrauch"
Doch wer sich für den Kauf einer Photovoltaikanlage interessiert, der sollte sich nicht von der sinkenden EEG-Einspeisevergütung abschrecken lassen. Denn die Wahrheit ist: Die EEG-Einspeisevergütung wird eigentlich nicht mehr gebraucht. Das mag zunächst absurd klingen. Doch Tatsache ist, dass Solaranlagen mittlerweile so günstig geworden sind, dass sie nicht mehr unbedingt von der staatlichen Förderung abhängig sind.
Eigenverbrauch lautet nun das Zauberwort. Nur den Strom, den Anlagenbetreiber partout nicht selbst verbrauchen können, speisen sie noch in das öffentliche Netz ein.
Denn heute gilt: Je mehr selbst erzeugter Solarstrom verbraucht wird, desto mehr Geld kannst du sparen. Wer also früher eine Solaranlage gekauft hat, um bestenfalls 100 Prozent des Solarstroms in das öffentliche Netz einzuspeisen, der versucht heute, möglichst viel günstigen Ökostroms vom eigenen Dach selbst zu verbrauchen. Aus den reinen Rendite-Objekten sind somit die kostengünstigsten Alternativen für die Stromversorgung geworden.
Die EEG-Einspeisevergütung hat an Bedeutung verloren
Viele zolar Kunden sind daher schon seit geraumer Zeit darauf aus, so wenig Solarstrom in das Netz einzuspeisen wie möglich. Mehr als Dreiviertel unserer Kunden planen zusätzlich zur Photovoltaikanlage gleich den passenden Stromspeicher mit ein. Denn dieser macht es möglich, bis zu 85 Prozent des Strombedarfs mit Solarstrom zu decken.
Die steigende Unabhängigkeit mit einem Stromspeicher hat auch noch einen weiteren Vorteil. Denn je höher der Eigenverbrauch ausfällt, desto weniger Sorgen muss man sich vor steigenden Stromkosten in der Zukunft machen. Die Strompreise des öffentlichen Netzes liegen mit durchschnittlich 35 Cent pro kWh schon heute deutlich über dem des Solarstroms und werden in Zukunft weiter ansteigen Das macht den Eigenverbrauch zusätzlich attraktiv.
Degressionsrate mit "atmendem Deckel"
Wer also einen möglichst hohen Eigenverbrauch erzielen und dennoch von einer noch verhältnismäßig hohen Einspeisevergütung profitieren möchte, der sollte schnell handeln. Denn die EEG-Vergütungssätze sind im § 49 EEG mit einem atmenden Deckel ausgestattet, haben also eine monatliche Degressionsrate von 0,4 Prozent. Diese passt sich aber je nach installierter Photovoltaik-Leistung der vergangenen drei Monate an. Liegt der Zubau oberhalb eines festgelegten Korridors, dann erhöht sich die Degression. Alle drei Monate legt die Bundesnetzagentur die Einspeisevergütungen neu fest.
Wenn die neu installierte Leistung unterhalb des geplanten Korridors liegt, bleibt die Vergütung gleich oder steigt. Doch aufgrund der aktuell hohen Zubauzahlen ist davon nicht auszugehen. Selbst, wenn man (optimistisch) mit einer monatlichen Degressionsrate von 0,4 Prozent plant, so wird deutlich, dass die Einspeisevergütung bis 2024 auf 6,2 Cent/kWh sinken könnte. Bezieht man die derzeit hohen Zubauzahlen mit ein, so ist es allerdings auch denkbar, dass es in den kommenden 5 Jahren keine Einspeisevergütung mehr geben wird.
Solaranlage kaufen und von 0 % Mehrwertsteuer profitieren
Gute Nachrichten für zukünftige Solaranlagen-Betreiber:innen
Dank des neuen Jahressteuergesetzes wird der Kauf und Betrieb einer PV-Anlage für Hauseigentümer:innen noch einfacher und attraktiver.
Folgende Regelungen gelten seit dem 01.01.2023 für den Kauf und die Installation von PV-Anlagen mit einer Größe von bis zu 30 kWp:
- 0 % Mehrwertsteuer auf Solaranlage und Batteriespeicher.
- Entfall der Einkommensteuer auf Einspeisevergütung und Eigenverbrauch.
Dank dieser neuen Regelungen werden die bürokratischen Hürden beim Solaranlagen-Kauf für dich als Verbraucher:in deutlich reduziert und der Betrieb einer Photovoltaikanlage unkomplizierter und noch dazu finanziell attraktiver.
Verfügbarkeit prüfenFazit
Zwar ist die EEG-Einspeisevergütung in den letzten Jahren massiv gesunken, doch sollten sich Interessenten einer PV-Anlage darüber nicht mehr Gedanken als nötig machen. Denn der erzeugte Solarstrom ist mittlerweile so günstig, dass sich eine reine Einspeisung ohnehin nicht mehr wirtschaftlich ist.
Wer mit der eigenen Solaranlage wirklich Geld sparen möchte, der sollte auf einen möglichst hohen Eigenverbrauch setzen und somit vom kostengünstigen Solarstrom profitieren. Prüfe also noch heute die Verfügbarkeit deiner zukünftigen Solarlösung von zolar.
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