Finanzierung
Finanzierung der PV-Anlage – Kredite, Förderung, Kosten
Der Solarenergie gehört die Zukunft. Doch nicht jede:r kann oder will sich eine entsprechende Anlage mit einer Einmalzahlung leisten, denn die Preise sind oft hoch. Beispielsweise müsstest du für eine Solaranlage mit zehn kWp etwa 22.000 bis 28.000 EUR zur freien Verfügung haben. Dank verschiedener Angebote, deine PV-Anlage zu finanzieren, steht dir diese Möglichkeit dennoch zur Verfügung. Hier erfährst du, welche Optionen du hast und wie du staatliche Förderungen nutzen kannst.
1. Einspeisevergütung
Auf Bundesebene bekommst du eine Vergütung von 8,2 Cent pro kWh für eine PV-Anlage bis 10 kWp, die du in das öffentliche Stromnetz einspeist. Bei einer Anlage von 10 bis 40 kWp kannst du 7,1 Cent für jede weitere kWh erhalten. Das hilft dir jedoch erst im Nachhinein, um deine Photovoltaik zu finanzieren.
2. Finanzierung
Das zweite Modell besteht darin, dass du im Rahmen einer Finanzierung einen Kredit bei einer Bank aufnimmst. Das hat zum einen den Vorteil, dass du keine Anfangsinvestition leisten musst. Zum anderen verdient deine Anlage für dich Geld, wenn du überschüssigen Strom in das Netz abgibst. Im nächsten Abschnitt erfährst du im Detail, welche Banken passende Kreditangebote bereithalten.
3. Ratenkauf
Die dritte Möglichkeit, deine PV-Anlage zu finanzieren, ist ein Ratenkauf. Wenn du die Solaranlage von einem Fachunternehmen wie zolar mietest und installieren lässt, kannst du sie durch einen sogenannten Mietkauf erwerben. Die monatliche Miete, die du dabei zahlst, entspricht sinngemäß den Kreditraten und -zinsen.
Solaranlage kaufen und von 0 % Mehrwertsteuer profitieren
Gute Nachrichten für zukünftige Solaranlagen-Betreiber:innen
Dank des neuen Jahressteuergesetzes wird der Kauf und Betrieb einer PV-Anlage für Hauseigentümer:innen noch einfacher und attraktiver.
Folgende Regelungen gelten seit dem 01.01.2023 für den Kauf und die Installation von PV-Anlagen mit einer Größe von bis zu 30 kWp:
- 0 % Mehrwertsteuer auf Solaranlage und Batteriespeicher.
- Entfall der Einkommensteuer auf Einspeisevergütung und Eigenverbrauch.
Dank dieser neuen Regelungen werden die bürokratischen Hürden beim Solaranlagen-Kauf für dich als Verbraucher:in deutlich reduziert und der Betrieb einer Photovoltaikanlage unkomplizierter und noch dazu finanziell attraktiver.
Verfügbarkeit prüfenWelche Bank finanziert PV-Anlagen?
Wenn du deine Photovoltaikanlage finanzieren willst, hast du viele Möglichkeiten. Neben der staatlichen Förderbank KfW gibt es mehrere privatwirtschaftliche Kreditinstitute, die dich dabei unterstützen, deine PV-Anlage zu finanzieren. Übrigens ist dabei teilweise kein Eigenkapital erforderlich.
Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) hilft dir mit einem besonders günstigen Kredit bei der Finanzierung deiner Photovoltaikanlage. Die Zinsen sind dabei im Vergleich zu anderen Anbietern oft niedriger. Du kannst damit nicht nur die Anlage selbst, sondern auch einen angeschlossenen Stromspeicher finanzieren.
Zudem bekommst du, je nach Vertrag, ein tilgungsfreies Anlaufjahr. Dadurch musst du im ersten Jahr des Kredits keine Raten, sondern nur Zinsen bezahlen.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau arbeitet für den Kredit mit deiner Hausbank zusammen, die die Zahlungen an die KfW weiterleitet und unter anderem die Formalitäten wie den Vertragsabschluss übernimmt.
Bei einigen Bausparkassen wie der Schwäbisch-Hall kannst du für die Finanzierung einer PV-Anlage günstige Kredite erhalten. Diese werden in der Regel als Zusammenschluss von Bausparkredit und Zinszahlungsdarlehen angeboten. Die Bausparkasse hat für Photovoltaikanlagen einen Modernisierungskredit erarbeitet, der bis zu 50.000 EUR bereitstellt.
Wenn du mit der Schwäbisch Hall deine PV-Anlage finanzieren willst, kannst du die Laufzeit auf fünf bis 30 Jahre festlegen. Das ist länger als bei den anderen Anbietern. Du profitierst von niedrigeren Monatsraten, zahlst in der Summe jedoch unter Umständen mehr Zinsen.
Bei der Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken kannst du eine Photovoltaik-Finanzierung von bis zu 500.000 EUR erhalten. Allerdings setzt das Kreditinstitut voraus, dass du zehn bis 25 Prozent der Kosten aus eigenen Mitteln beisteuerst. Für die Rückzahlung hast du maximal 20 Jahre Zeit, von denen für zehn Jahre eine Zinsbindung besteht.
Diese Art der PV-Anlagen-Finanzierung eignet sich daher nur für dich, wenn du über Eigenkapital verfügst. Ein Vorteil bei dieser Bank ist allerdings, dass du den Kredit auch für Solaranlagen auf gepachteten Dächern bekommst.
Diese Bank gehört zur Volksbank Eisenberg und bietet dir zwei Optionen, um deine PV-Anlage zu finanzieren. Zum einen kannst du einen sogenannten ÖkoKredit aufnehmen, der sich für kleinere Projekte zwischen 10.000 und 50.000 EUR eignet. Der Vertrag läuft wahlweise fünf bis zwölf Jahre und ist in dieser Zeit zinsgebunden.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Kreditinstituten erlaubt dir die Ethikbank, jederzeit Rückzahlungen vorzunehmen. Dafür verlangt sie keine Vorfälligkeitsentschädigung. Solltest du also eine größere Summe zur Verfügung haben, kannst du den Darlehensbetrag mit einer einzigen Zahlung begleichen.
Planst du ein größeres Projekt von 50.000 bis 500.000 EUR, dann bietet dir die Ethikbank zum anderen eine Photovoltaik-Finanzierung dafür an. Um die Zusage zu erhalten, muss deine Anlage auf einem Hausdach installiert werden. Andere Anlagenformen akzeptiert die Bank nicht.
Bei einem Kreditbetrag ab 50.000 EUR setzt das Kreditinstitut außerdem voraus, dass du mindestens 20 Prozent der Projektkosten aus eigenen Mitteln bezahlst. Das erste Jahr ist tilgungsfrei, die Zinsbindung beträgt zehn Jahre.
Für die Finanzierung der PV-Anlage kannst du dich zudem an die UmweltBank in Nürnberg wenden. Sie bietet dir günstige Zinssätze, die von deiner Bonität unabhängig sind. Das ist ein Vorteil, wenn du wenig Eigenkapital vorweisen kannst.
Wie hoch deine Zinssätze bei dieser Bank ausfallen, hängt somit ausschließlich vom aktuellen Marktgeschehen sowie Investitionssumme und Laufzeit ab. Die Bank wirbt zudem damit, dass die Kreditvergabe unkompliziert abläuft. Im Vergleich zu den Vorgaben der KfW ist die Förderung laut eigener Angaben der UmweltBank einfacher zu bekommen.
Die Süd-West-Kreditbank ermöglicht es dir, ab einem Kreditvolumen von 2.500 EUR deine PV-Anlage zu finanzieren. Maximal erhältst du eine Finanzierung über 100.000 EUR, um dich mit Solarstrom vom öffentlichen Netz weitestgehend unabhängig zu machen oder eigenen Strom zu verkaufen.
Die Laufzeiten betragen zwischen 24 und 120 Monaten und du benötigst kein Eigenkapital, um den Kredit zu erhalten. Neben der Solaranlage ermöglicht es dir die SWK-Bank zudem, einen Batteriespeicher zu finanzieren. Genaue Angaben zu den Zinssätzen sind auch hier nicht möglich, da sie von verschiedenen Faktoren wie dem aktuellen Leitzinssatz abhängen.
Wie lange sollte man eine PV-Anlage finanzieren?
Grundsätzlich: je länger desto besser, allerdings ist eine optimale Finanzierung im derzeitigen Umfeld deutlich gestiegener Zinsen nur noch in Ausnahmefällen zu bekommen. Lass uns das aber am besten an einem konkreten Beispiel anschauen:
Ausgangssituation:
Du kaufst dir eine 10 kWp Anlage mit Speicher für 26.289 Euro, erzeugst damit im Jahr 10.292 kWh Strom und du verbrauchst davon selbst 3.523 kWh bei 4.000 kWh Gesamtstromverbrauch in deinem Haus.
Stromkostenersparnis:
Dann zahlst du statt (4.000 * 35 Cent pro kWh =) 1.400 Euro im Jahr für Strom an deinen Energieversorger nur ((4.000 - 3.523) * 35 Cent pro kWh =) 167 Euro. Du hast also (1.400 – 167 =) 1.233 Euro gespart.
Einkünfte aus Einspeisevergütung:
Zusätzlich bekommst du für die (10.292 - 3.523 =) 6.769 kWh, die du einspeist (6.769 kWh * 0,082 Cent pro kWh =) 555 Euro vom Netzbetreiber.
Ersparnis durch weniger Stromkosten und Einspeisevergütung:
Somit hast du mit Solaranlage im Jahr (1.233 + 555 =) 1.788 Euro mehr im Portemonnaie als ohne Anlage.
Optimale Kreditrate:
Theoretisch könnest du also 1.788 Euro pro Jahr für Zinsen und Tilgung eines Solarkredits über 26.288 Euro zahlen, ohne 1 Cent mehr zu auszugeben als du es heute ohnehin schon tust. Im Gegenzug hättest du aber eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und die 1.788 Euro pro Jahr würden – nach Rückzahlung des Kredits – in deine eigene Tasche fließen. Das wäre in unseren Augen eine optimale Solarfinanzierung.
Optimale Länge der Solarfinanzierung:
Wie lange der Solarkredit nun laufen müsste, um eine maximale jährliche Rate von 1.788 Euro zuzulassen, ist maßgeblich davon abhängig, welchen Zinssatz du dir für deinen Kredit sichern kannst:
Jährliche Rate | Kreditlaufzeit | Sollzinssatz |
1.788 Euro | 5 Jahre | Nicht möglich (-36,42 %) |
1.788 Euro | 10 Jahre | Nicht möglich (-7,19 %) |
1.788 Euro | 15 Jahre | 0,27 % |
1.788 Euro | 16 Jahre | 1,07 % |
1.788 Euro | 17 Jahre | 1,74 % |
1.788 Euro | 18 Jahre | 2,32 % |
1.788 Euro | 19 Jahre | 2,82 % |
1.788 Euro | 20 Jahre | 3,24 % |
Du siehst also, dass die optimale Kreditrate überhaupt erst ab 15 Jahren Laufzeit erreicht werden kann – und mit einem Zinssatz von 0,27 Prozent auch nur rein theoretisch.
Eine Finanzierung über 16 Jahre wäre von 2019 bis Mitte 2022 auch praktisch möglich gewesen; nach der darauf folgenden Anhebung der Zinssätze als Reaktion auf die deutlich gestiegene Inflation leider im Moment nicht. Der Sollzinssatz für bspw. den Kredit „Erneuerbare Energien – Standard (270)“ der KfW liegt nämlich derzeit bei ungefähr 3,5 Prozent, wodurch eine optimale Solarfinanzierung so schon über 20 Jahre laufen müsste.
Sofern du also von einem Geldgeber einen Kredit zu einem der oben genannten Sollzinssätze bekommen kannst, ist eine Finanzierung deiner PV-Anlage ohne Mehrkosten im Vergleich zu heute möglich.
Falls du allerdings mit den Zinsen der Banken gehen musst, würdest du bei einer Laufzeit von 20 Jahren und einem Effektivzins von 3,5 Prozent (26.288 Euro Anschaffungskosten * (3,5 Prozent Zinsen + 5 Prozent Tilgung) =) 2.234 Euro pro Jahr für den Kredit bezahlen und damit 446,48 Euro pro Jahr für deine Solaranlage drauflegen – wobei du allerdings auch folgendes bedenken solltest:
- Wir haben nicht berücksichtigt, dass deine Stromkosten mit der Inflation steigen und du bei einer Inflationsrate von 2 Prozent – und derzeit sind wir ja bekanntlich bei 10 Prozent1 – in 10 Jahren 1.503 Euro statt 1.233 Euro an Stromkosten pro Jahr sparen würdest. In 20 Jahren wären es sogar 1.832 Euro Stromkostenersparnis.
- Auch haben wir nicht berücksichtigt, dass die Anschaffung von Photovoltaikanlagen in vielen Fällen staatlich gefördert wird – und du deine Solaranlage von zolar auch mieten statt kaufen kannst.
- Eine PV-Anlage ist nicht nur eine Frage der Finanzen, sondern eine Technologie, um an einer lebenswerten Erde für alle Menschen mitzuwirken.
Was kostet eine PV-Anlage?
Verschiedene Anlagen sind je nach Größe, Material der Module und weiteren Kriterien unterschiedlich teuer. Um deine Photovoltaikanlage zu finanzieren, solltest du im Vorfeld über die Kosten Bescheid wissen. Alle wichtigen Informationen darüber findest du in unserem Blog zum Thema Kosten einer Solaranlage.
Für eine lebenswerte Zukunft für alle Menschen.